Sonntag, 2. September 2012

Biografie zu Bonifatius Stirnberg



Bonifatius Stirnberg wurde 1933 als Sohn einer Kaufmannsfamilie im nordrhein-westfälischen Freienohl geboren. Schon während seiner Kindheit entdeckte er seine Affinität zum Material und zum künstlerischen Arbeiten. Nach seinem Schulabschluss konnte er sich dennoch nicht sofort für eine Berufsrichtung entscheiden. Erst durch einen Satz Schnitzeisen, die er aus dem Krämerladen seines Vaters bekam, kam er auf die Idee, Bildhauer zu werden.
Er ging daraufhin bei einem Bildhauer in die Lehre, der ihn vor allem in der Ausführung von (Blatt-) Ornamentik und figuralen Gebilden unterrichtete. Trotz seiner Begeisterung für seinen Beruf keimte in Stirnberg der Wunsch nach mehr auf und er entschied sich dazu anschließend eine Tischlerlehre zu absolvieren. Zu diesem Zweck zog er zu seinen Eltern, die mittlerweile nach Aachen übergesiedelt waren. In seinem neuen Zuhause und dem Beruf musste er sich nun wieder unterordnen, was ihm anfangs sehr schwer fiel. Rückblickend lernte er in dieser Zeit aber maßgeblich das „plastische Denken“, was für seine spätere Arbeit eine erhebliche Rolle spielt.
Nach seinen Ausbildungen blieb Stirnberg in Aachen und verdiente sich seinen Lebensunterhalt in einer Möbeltischlerei. Daneben studierte er Raumgestaltung, Bildhauerei und Kunsttheorie an der Werkkunstschule Aachen (bis 1958). In dieser Zeit kam er mit den modischen Theorien der 50er Jahre in Kontakt. Diese idealisierten die „große Form“, ohne Ecken oder Kanten, sondern mit einer glatt geschliffenen Oberfläche. Während dieser Zeit absolvierte er auch die Meisterprüfung als Holzbildhauer (1957) und machte sich nach Verlassen der Schule (1958) selbständig. Er arbeitete noch eine Zeit lang nach den Idealen der „großen Form“, entwickelte sich aber ebenso schnell wieder von ihr weg, da er erkannte, dass diese Ausdrucksform eigentlich nur wenig mit seinem eigenen Schaffen und dem Charakter seiner Kunst gemein hatte.
Obwohl er sich in seinem Berufsfeld seiner Wahlheimat mittlerweile relativ etabliert hatte, entscheidet er sich 1962 zu einem drastischen Schritt. Er bewarb sich an der Kunstakademie in Düsseldorf und wurde von Joseph Beuys in seine Klasse aufgenommen (bis 1966). Besonders zu Beginn dieses Studiums wurde Stirnbergs gesamtes künstlerisches Schaffen in Frage gestellt. Vor allem von Beuys: „Ich hoffe, dass Sie das (die eingereichten Arbeiten) in einem halben Jahr als abschreckendes Beispiel betrachten“.
Nach seinen Studien wird Stirnberg erstmals bewusst, dass er nun ein eigenständiger Künstler ist und nicht mehr unter dem Einfluss eines Lehrers schafft. Deshalb muss er sich die Frage stellen, was er eigentlich will. 1967 entwickelt er erstmals eine Skulpturengruppe mit beweglichen Gliedmaßen. Er will damit den Prozess der Kunsterfahrung des Betrachters herausfordern. Aber sein Entwurf – der „Puppenbottich“ – wird abgelehnt und erst einige Jahre später – als „Puppenbrunnen“ < http://de.wikipedia.org/wiki/Puppenbrunnen> – realisiert.

1973 ließ er sich dauerhaft in Aachen nieder und richtete sich dort ein Atelier ein, wo alle Objekte von Anfang an geplant werden. Gegossen wurden und werden diese in der ans Atelier angegliederten Bronzegießerei.

Weiterführende Quellenlinks hier abbiegen:
 
Link: http://www.aachener-zeitung.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331

Link:   http://www.lokalkompass.de/dorsten/kultur/wer-kennt-den-stirnberg-brunnen-auf-dem-marktplatz-eigentlich-richtig-d194312.html

Link: http://bit.ly/17Fdzve

Link:   http://www.aachener-zeitung.de/lokales/eifel/die-pferdegruppe-von-bonifatius-stirnberg-trabt-wieder-1.387394

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen